Positive Bewuchsmerkmale einer Grubenreihe (pit alignment) im Getreide

Grubenreihen (international auch unter dem Begriff pit alignments bekannt) sind in der Archäologie noch ein geheimnisvolles Phänomen, dessen Hintergrund noch nicht geklärt werden konnte. Da die einzelnen Gruben meist fundleer sind und einheitlich verfüllt sind, ist die Klärung ihrer Datierung und Funktion sehr schwierig. Eine Datierung in die jüngere Bronzezeit bzw. frühe Eisenzeit ist wahrscheinlich ^[1]. Aber auch neuzeitliche Varianten dieser Grubenreihen wurden bereits ausgegraben ^[2].

Im Juni 2014 wurde eine Ackerfläche im Raum München beflogen, von der eine solche Grubenreihe bereits bekannt ist. In der reifenden Wintergerste zeichnen sich die einzelnen Gruben als noch grüne Flecken in dem bereits gelb werdenden Getreide ab. Die leicht geschwungene Linie der Gruben setzt sich auch im benachbarten Feld als positives Bewuchsmerkmal fort.

Im trockenen Frühsommer 2017 wurde diese Ackerfläche erneut beflogen. Die Grubenreihe zeichnete sich in der Wintergerste deutlich besser als 2014 ab und es konnten die beiden Enden der Reihe erfasst werden. Interessant sind die zum eine Ende hin unregelmäßiger werdende Reihe (unterer Bildrand), bei der einzelne Gruben in der Reihe anscheinend ausgelassen wurden. Weiterhin sind an diesem Ende die Pfostenspuren mehrerer Holzhäuser zu erkennen. Ob diese Siedlungsspuren in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Grubenreihe stehen, lässt sich vermutlich nur eines Tages durch eine Ausgrabung nachweisen.