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Positive Bewuchsmerkmale eines frühmittelalterlichen Gräberfeldes im reifen Raps

Dass auch Raps zur Neuentdeckung von Bodendenkmälern beitragen kann, zeigt dieses Beispiel: Aufgrund einer auffälligen Struktur in einem schmalen Getreidefeld auf einer Satellitenaufnahme aus dem trockenem Sommer 2013 wurde ein bisher unbekanntes, frühmittelalterliches Reihengräberfeld mit ca. 400 Bestattungen vermutet. Zur Prüfung des Verdachts wurde dieses Feld im Sommer 2014 mit dem Multikopter beflogen. Zwar war das Feld mit Wintergetreide bestellt, doch war das Getreide zum Zeitpunkt der Befliegung schon so weit ausgereift, dass keine Bewuchsmerkmale zu erkennen waren. Bei der routinemäßig durchgeführten Aufnahme der benachbarten Flächen fielen auf dem nördlich angrenzenden Feld, das zum Zeitpunkt der Befliegung (Mitte Juli) mit Raps bestellt war, fleckige Schattierungen auf. Als Ursache erwiesen sich leichte Unterschiede in der Braunfärbung der Samenschoten des reifen Raps, die weitere Grabgruben als positive Bewuchsmerkmale zu erkennen gaben. Aufgrund der gemachten Aufnahmen wurde nun der bisher unbekannte Nordteil des Gräberfeldes mit ca. 400 weiteren Gräbern dokumentiert [1].

Positive Bewuchsmerkmale eines frühmittelalterlichen Gräberfeldes im reifen Raps
Abb. 1: Positive Bewuchsmerkmale eines frühmittelalterlichen Gräberfeldes im reifen Raps (Aufnahmedatum 13.07.2014). In der unteren linken Bildecke ist das Getreidefeld zu erkennen, das ursprünglich zur Überprüfung beflogen wurde.


[1] Krause/Later 2015