Header-Image

Positive Bewuchsmerkmale zweier Kreisgräben im reifenden Roggen

Das Frühjahr und der Frühsommer 2016 waren im Raum München sehr feucht und durch häufige und andauernde Regenschauer gekennzeichnet. Dadurch hatten die Pflanzen optimale Wasserversorgung, es kam zu einer verspäteten Ausreife und nur vereinzelt zu Ausprägungen von Bewuchsmerkmalen. Die beiden in diesem Beispiel beflogenen, bereits bekannten Kreisgräben südlich Aschheim (Lkr. München) zeigten sich daher auch nur schwach in der tiefstehenden Morgensonne.

Positive Bewuchsmerkmale zweier Kreisgräben im Normalbild
Abb. 1: Schwache, positive Bewuchsmerkmale zweier Kreisgräben (Normalaufnahme vom 05.07.2016).

Kurz darauf wurde die Stelle noch einmal mit der IR-Kamera beflogen. Die Konturen der Kreisgräben heben sich im IR-Bild plastischer hervor.

Positive Bewuchsmerkmale zweier Kreisgräben im IR-Bild
Abb. 2: Dieselben Kreisgräben in der IR-Aufnahme (05.07.2016)

Nachtrag 2018: Im Zuge einer Parkplatzerweiterung wurde diese Ackerfläche 2018 überbaut, so dass eine Ausgrabung der ehemaligen Grabhügel erforderlich wurde. Neben den beiden im Luftbild schon erkannten Kreisgräben kam mindestens ein Weiterer hinzu, der am unteren, linken Rand der Abb. 3 zu erkennen ist. Zusätzlich wurden zahlreiche Pfostengruben dokumentiert, die sich u.a. zu Hausgrundrissen und Grabein- bzw. anbauten kombinieren liessen. Im nördlicheren (im Bild linken) der beiden Kreisgräben konnte trotz der über Jahrhunderte erfolgten Überpflügung noch eine Doppelbestattung geborgen werden. Durch die bei der Ausgrabung gemachten Funde und die schon in den Jahren zuvor ausgegrabenen weiteren Bereiche dieses Gräberfeldes ist eine Datierung der Befunde in die mittlere bis späte Bronzezeit (ca. 1800 - 900 v. Chr.) gesichert.

Luftbild der freigelegten Kreisgräben während der Ausgrabung 2018
Abb. 3: Luftbild der freigelegten Kreisgräben während der Ausgrabung (18.08.2018)