Header-Image

Zusätzlicher Erkenntnisgewinn durch Thermographie

Ende Juni 2025 zeigte sich ein erst 2023 im Luftbild entdeckter Grabhügel als deutliches Bewuchsmerkmal im reifenden Weizen (siehe Abb. 1 links). Auf der aus westlicher Richtung aktuell gemachten Aufnahme ist neben der rechteckigen, zentralen Grabkammer der Grabenverlauf größtenteils gut zu erkennen, nur auf der Ostseite kann er nicht mehr nachgewiesen werden. Zusätzlich ist bei genauerem Hinsehen ein weiterer, feiner Kreis im Inneren der Kreisgrabens zu erkennen, vermutlich die Reste einer aus ehemals Holzstämmen bestehenden Pallisade.

Betrachten man nun im Vergleich dazu die Thermalaufnahme (siehe Abb. 1 rechts), so fällt einem sofort die bessere Darstellung des Pallisadenkreises auf. Der äußere, breitere Kreisgraben stellt sich hingegen schlechter abgrenzbar dar als im Normalbild.

Abb. 1: Vergleichsaufnahme Grabhügel
Abb. 1: Vergleichsaufnahme eines Grabhügels (Aufnahmedatum 28.06.2025) in Normal- und Thermalansicht, Aufnahme aus westlicher Richtung.

Nur in der Thermalaufnahme sind nun aber weitere Befunde auszumachen: Östlich des Grabhügels zeigt sich eine größere Anzahl von Grabgruben als Thermalmerkmale, die im Normalbild überhaupt nicht zu erkennen sind. Grob geschätzt handelt es sich um bis zu 100 Gräber in Ost-West-Ausrichtung. Damit lässt sich das Gräberfeld einschließlich dem Grabhügel als Reihengräberfeld des (späten) Frühmittelalters ansprechen.

Abb. 2: Umzeichnung der aus beiden Aufnahmen erkennbaren Befunde
Abb. 2: Grobe Umzeichnung der aus beiden Aufnahmen erkennbaren Befunde.

In Abb.2 ist eine grobe Umzeichnung der auffälligsten Befunde zu sehen. Neben dem Grabhügel mit Zentralbestattung, Kreisgraben und Pallisade wurden die auffälligsten Grabgruben hervorgehoben. Bei den beiden hellblau eingezeichneten Befunden könnten es sich um Nebenbestattungen oder spätere Nachbestattungen im Grabhügel handeln.